Eine Platine, auch Leiterplatte genannt, ist ein elektronisches Bauteil und wird mechanisch in einem Gerät befestigt. In fast jedem elektrischen Gerät findet man eine oder mehrere Leiterplatten in unterschiedlichen Größen. Eine Leiterplatte wird aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt und ist allein nicht leitfähig. Früher verwendete man eine Mischung aus Phenolharz mit Papier. Heute werden die Leiterplatten aus mit Epoxidharz getränkten Glasfasermatten hergestellt. Das Material hat sich durch seine bessere Kriechstromfestigkeit bewährt.
Damit elektrische Signale auf einer Leiterplatte weiter geleitet werden können, werden entsprechende Leiterbahnen aufgeätzt und können galvanisch verstärkt werden. Diese Leiterbahnen bestehen meist aus einer sehr dünnen Kupferschicht. Neben Kupfer können über eine Galvanisierung auch Zinn, Nickel und Gold aufgebracht werden. Liegen die Schichten aus Kupfer und Gold direkt aufeinander, wird eine Sperrschicht aus Nickel notwendig, damit die Signale auch richtig verarbeitet werden können.
Andere Bauelemente werden auf Lötflächen, den sogenannten Pads befestigt. Sie werden mechanisch gehalten, aber sind elektrisch mit anderen Bauteilen verbunden. Bei größeren Leiterplatten kann man auch mit Kleber oder Schrauben die Bauelemente befestigen. Platinen werden in drei Kategorien unterteilt. Standartplatinen sind Ein- und Zweiseitig mit Leiterbahnen und Bauelementen bestückt. Leiterplatten mit der Bezeichnung Multilayer bestehen aus mehreren Lagen von Standartplatinen. Diese Leiterplatten werden auch als Mehrlagenplatine bezeichnet. Die Lagen schwanken zwischen 4 und 24 Stück, haben aber immer eine gerade Anzahl, was am Herstellungsprozess liegt. Je mehr Lagen miteinander verbunden werden, desto höher werden auch die Kosten für die Herstellung. Wegen der heutigen komplexen Schaltungen auf kleinstem Raum ist es notwendig geworden Multilayer zu entwickeln und auch in elektrischen Geräten zu verbauen. Als Sondertechniken werden alle Platinen bezeichnet, die besondere Eigenschaften besitzen müssen, die von den Standartplatinen enorm abweichen. Ein Beispiel dafür ist die Starrflex Leiterplatte. Diese kommt dort zum Einsatz, wo die Platine einer ständigen Biegung ausgesetzt ist und damit eine sehr hohe Bruchgefahr gegenüber herkömmlichen Leiterplatten vermieden wird.